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Anforderungen an die Revisionsbegründung

Anforderungen an die Revisionsbegründung: In der Revisionsbegründung müssen die Gründe tatsächlicher und rechtlicher Art angegeben werden, die das erstinstanzliche Urteil als unrichtig erscheinen lassen sollen. Der Revisionskläger hat sich mit den tragenden Gründen des finanzgerichtlichen Urteils auseinanderzusetzen und darzulegen, weshalb er diese für unrichtig hält. Hierzu reicht der bloße Hinweis, das angefochtene Urteil stehe zu einer (genau bezeichneten) Entscheidung des BFH in Widerspruch, nicht aus. - Urt.; BFH 20.4.2010, VI R 44/09; SIS 10 14 82

Kapitel:
Rechtsbehelfe > Revision, Nichtzulassungsbeschwerde, Anhörungsrüge
Fundstellen
  1. BFH 20.04.2010, VI R 44/09
    BStBl 2010 II S. 691
    NJW 2010 S. 2240
    LEXinform 0927314

    Anmerkungen:
    zur Veröffentlichung in BStBl II bestimmt nach BMF-Online vom 25.6.2010
    ge in DStR 20/2010 S. 1032
    -/- in NWB 22/2010 S. 1732
    St.G. in HFR 7/2010 S. 737
    St.Sch. in BFH/PR 9/2010 S. 350
Normen
[FGO] § 126 Abs. 1, § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a
Vorinstanz / Folgeinstanz:
  • vor: FG des Saarlandes, 09.07.2009, SIS 09 31 85, Steuerfreiheit, Kostenpauschale, Pflegekind, Nachweis, Aufteilung, Auslagenersatz
Zitiert in... / geändert durch...
  • BFH 28.9.2022, SIS 22 21 67, Kein Abzug von Mitgliedsbeiträgen an Körperschaften, die kulturelle Betätigungen fördern, die in erster L...
  • BFH 21.2.2018, SIS 18 06 21, Krankheits- und Beerdigungskosten als außergewöhnliche Belastung, Verfassungsmäßigkeit der zumutbaren Bel...
  • BFH 17.5.2017, SIS 17 15 97, Vergeblicher Aufwand im Hinblick auf eine angestrebte Vorstandsposition sowie zum Erwerb einer Beteiligun...
  • BFH 15.12.2016, SIS 16 28 16, Höchstbetrag bei Nutzung eines Arbeitszimmers zur Einkünfteerzielung durch mehrere Steuerpflichtige: 1. N...
  • BFH 14.4.2016, SIS 16 15 19, Rückzahlung von Arbeitslohn durch beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer: 1. Zum Arbeitslohn gehör...
  • BFH 3.9.2015, SIS 15 25 91, Fahrtenbuchmethode, Leasingsonderzahlung: Im Rahmen der Fahrtenbuchmethode sind die Gesamtkosten jedenfal...
  • BFH 20.6.2011, SIS 11 36 62, Anforderungen an eine Revisionsbegründung: 1. Zur Begründung einer Revision muss sich der Revisionskläger...
  • BFH 4.3.2011, SIS 11 15 85, Anforderungen an die Revisionsbegründung: Die Revisionsbegründung erfordert eine Auseinandersetzung mit d...

 

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I. Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) sind Eheleute, die beim Beklagten und Revisionskläger (Finanzamt - FA - ) zusammen zur Einkommensteuer veranlagt wurden. Der Kläger war als Angestellter bei der Stadt X, die Klägerin als Erzieherin beim ... (Y) beschäftigt. Im Rahmen ihres Arbeitsverhältnisses nahm die Klägerin drei minderjährige Geschwisterkinder zur Pflege in den Familienhaushalt auf (sog. „Pflegenest“). Die Arbeitnehmertätigkeit der Klägerin für das Y bestand ausschließlich in der Betreuung und Unterhaltung des „Pflegenestes“. Anlässlich einer Lohnsteuer-Außenprüfung wurde festgestellt, dass die Klägerin neben ihrem Arbeitslohn vom Y steuerfrei gezahlte monatliche Kostenpauschalen von 1.350 DM je Kind erhielt. Unterlagen über die Zusammensetzung dieses Betrages wurden dem Prüfer weder vom Y noch im weiteren Verfahren von den Klägern vorgelegt. Deshalb anerkannte der Prüfer lediglich 700 DM pro Kind und Monat als steuerfreien Auslagenersatz nach § 3 Nr. 50 des Einkommensteuergesetzes (EStG). Die Differenz in Höhe von 650 DM (1.350 DM – 700 DM = 650 DM) pro Kind und Monat behandelte er als steuerbaren Arbeitslohn der Klägerin. Das FA machte sich die Prüfungsfeststellungen zu eigen und erließ im Anschluss an den Prüfungsbericht entsprechende Änderungsbescheide. Hiergegen legten die Kläger Einsprüche ein und begehrten, die Kostenpauschale in voller Höhe steuerfrei zu belassen. Das FA gab dem insoweit statt, als es zwar den Auslagenersatz in Höhe von 650 DM weiter als Arbeitslohn der Klägerin erfasste, die auf die Pflegekinder entfallenden Wohnkosten jedoch zum Werbungskostenabzug zuließ. Ansonsten wies es die Einsprüche als unbegründet zurück. Das Finanzgericht (FG) gab der von den Klägern erhobenen Klage mit den in EFG 2010, 29 = SIS 09 31 85 veröffentlichten Gründen statt.

 

 

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II. Die Revision des FA ist unzulässig und daher durch Beschluss zu verwerfen (§ 126 Abs. 1 der Finanzgerichtsordnung - FGO - ); eine mündliche Verhandlung ist nicht erforderlich. Der Inhalt der Revisionsbegründung entspricht nicht den Mindestanforderungen.

 

 

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Nach § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a FGO muss die Revisionsbegründung die bestimmte Bezeichnung der Umstände enthalten, aus denen sich die Rechtsverletzung ergibt. Dies erfordert, dass die erhobene Rüge eindeutig erkennen lassen muss, welche Norm der Revisionskläger für verletzt hält. Ferner muss der Revisionskläger die Gründe tatsächlicher und rechtlicher Art angeben, die nach seiner Auffassung das erstinstanzliche Urteil als unrichtig erscheinen lassen. Das folgt aus dem Sinn und Zweck des § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a FGO, das Revisionsgericht zu entlasten und den Revisionskläger zu zwingen, Inhalt, Umfang und Zweck des Revisionsangriffs von vornherein klarzustellen (vgl. Beschlüsse des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 30.4.2002 VII R 109/00, BFH/NV 2002, 1185 = SIS 02 87 33; vom 31.10.2002 VII R 4/02, BFH/NV 2003, 328, 329 = SIS 03 14 29). Demgemäß muss sich der Revisionskläger mit den tragenden Gründen des finanzgerichtlichen Urteils auseinandersetzen und darlegen, weshalb er diese für unrichtig hält (vgl. BFH-Beschluss vom 16.10.1998 III R 7/98, BFH/NV 1999, 501, 502 = SIS 98 54 37; BFH-Urteil vom 16.3.2000 III R 21/99, BFHE 192, 169, 172, BStBl II 2000, 700, 702 = SIS 00 10 26; BFH-Beschluss vom 27.11.2003 VII R 49/03, BFH/NV 2004, 521 = SIS 04 11 41).

 

 

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Diesen Anforderungen an die Darlegung einer Rechtsverletzung wird das Vorbringen des FA nicht gerecht. Die Finanzbehörde hat nicht dargelegt, welche Gründe tatsächlicher oder rechtlicher Art in dem erstinstanzlichen Urteil unrichtig sein sollen. Sie setzt sich nicht mit den Entscheidungsgründen des Urteils des FG auseinander, das eingehend ausgeführt hat, warum die Kostenpauschalen auch ohne eine durch Nachweise belegte Aufstellung der tatsächlichen kindbedingten Aufwendungen der Pflegeeltern als Auslagenersatz nach § 3 Nr. 50 EStG steuerfrei zu stellen seien. Der Hinweis des FA, das FG habe sich damit zu dem BFH-Urteil vom 21.8.1995 VI R 30/95 (BFHE 178, 350, BStBl II 1995, 906 = SIS 96 01 40) in Widerspruch gesetzt, ersetzt die nach § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a FGO erforderliche Auseinandersetzung mit den tragenden Gründen der Vorentscheidung nicht. Dies gilt gleichermaßen für das Vorbringen, das angefochtene Urteil beruhe auf dieser Divergenz und verletze deshalb Bundesrecht.